Am Donnerstag, den 31. März fand eine halbtägige Exkursion im Rahmen des Projekts Klimaschulen, an dem alle Schulen des Schulzentrums Wolfsberg beteiligt sind, statt. Die von Ing. Günther Rampitsch von der Klima und Energiemodellregion Energieparadies-Lavanttal organisierte Exkursion startete um 8:30 beim Stadionbad. Mit einem Bus fuhren etwas mehr als 30 SchülerInnen und LehrerInnen von BORG, HAK, HLW und HTL zunächst zur Firma Mondi. Dort erfuhren wir in einem einstündigen Vortrag nicht nur, wie und was in Frantschach produziert wird (vorwiegend Sack- und Kraftpapier für Verpackungen sowie Zellstoff zur Weiterverarbeitung in anderen Branchen mit drei großen Papiermaschinen), sondern auch wie die Abwärme des betriebs zur Strom- und Dampfproduktion genutzt wird. So erreicht Mondi Frantschach nicht nur weitgehende Energieautarkie punkto Strom, sondern produziert auch Wärme – Energie, mit der die Trockenkammern des Sägewerk Offner betrieben werden und mit der über Fernwärmeleitungen das Schulzentrum, das LKH Wolfsberg, Teile der Stadtgemeinde und ca. 2500 Privathaushalte versorgt werden. Insgesamt produziert Mondi so ca. 40 MW Energie, die entweder direkt als Strom ins öffentliche Netz eingespeist wird oder indirekt über die Fernwärme weitergegeben wird.
Nach diesem theoretischen Input wurden wir auch wieder ca. eine Stunde lang durch das Werk Mondi geführt, wo wir den Holzplatz mit den zugelieferten Holzschnitzeln bzw. dem Schnittholz besichtigten, einen Blick auf die Entrindungsanlage warfen und uns eine große Papierschneidemaschine ansahen.
Gegen 11:00 verließen wir Frantschach und fuhren auf immer enger werdenden, zum Schluss nur noch geschotterten Straßen in den Arlinggraben hinter Hattendorf / St. Michael, wo auf ca. 800 m Höhe die Wolfsberger Stadtwerke vor wenigen Jahren im Zuge der Neuerschließung mehrerer Quellen auf der Saualm ein kleines völlig unspektakulär aussehendes Trinkwasserkraftwerk mit einer Dauerleistung von 40 bis 50 kW errichtet haben, das 24 Stunden am Tag 900 bis 1200 kWh Strom produziert. Dabei wird der Druck, den das Trinkwasser bei einem Höhenunterschied von ca. 1000 Höhenmetern erzeugt, in Energie umgesetzt. Mit der so völlig schadstofffrei produzierten Energie können immerhin 70 Durchschnittshaushalte versorgt werden.
Nach diesem Ausflug in die freie Natur fuhren wir zurück zum Ausgangspunkt unserer Exkursion, dem Stadionbad Wolfsberg. Auch dort produzieren die Wolfsberger Stadtwerke seit einigen Jahren eigenen Strom über eine auf den Dächern der Eingangsgebäude installierte Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 76 kW. Diese Anlage produziert pro Jahr rund 80.000 kWh Strom, der v.a. im Sommer einen großen Teil der vom Stadionbad benötigten Energie abdeckt, ansonsten aber überschüssige Energie in das öffentliche Netz einspeist. Trotz der gegenüber dem Trinkwasserkraftwerk fast doppelt so großen Dimension (über das Jahr gerechnet) wird von dieser Anlage nur ca. ein Drittel des Stroms erzeugt, den das Trinkwasserkraftwerk produziert. Im Unterschied zu diesem, das 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr nahezu wartungsfrei „arbeitet“, „faulenzt“ die Photovoltaikanlage in der Nacht und bei schlechtem Wetter, erspart aber immerhin zu den Spitzenzeiten im Sommer den Zukauf von teurer externer Energie.
Gegen 13:00 fand diese interessante Exkursion, die einige Optionen in der Nutzung von alternativen Energieträgern, die kleinräumig sehr gut umsetzbar sind, aufzeigte, ihr Ende.