Unsere Kolleginnen Prof Hofer und Prof. Joham nahmen gemeinsam mit vier Schülerinnen der 2AHW vom 2.-6.Mai am zweiten YES Europe Treffen in Südnorwegen teil.
Sechs europäische Nationen sind Teil des Erasmus+ Projekts mit dem Titel Young People in Education and Studies Working in Europe (kurz: YES Europe), bei dem das Finden von Jobs in Europa bzw. die Vorbereitung darauf im Mittelpunkt steht. Nach dem Auftaktmeeting, welches im Dezember des Vorjahres in Wolfsberg stattfand, trafen sich nun die Teilnehmer aus Rumänien, Deutschland, Kroatien, der Türkei und Österreich in Lister, Norwegen, um am Projekt weiterzuarbeiten und Land und Leute näher kennenzulernen.
Am Programm stand zunächst der Besuch der Partnerschule, die auf insgesamt fünf verschiedene Standorte verteilt ist. Nach einer Teilnahme am Unterricht galt es in multinationalen Gruppen das norwegische Schulsystem genauer unter die Lupe zu nehmen und Ähnlichkeiten bzw. Unterschiede zum eigenen herauszuarbeiten. Besonders fasziniert waren wir von der sogenannten Russefeiring. Das bedeutet, dass Schüler, die sich in den Abschlussklassen einer höheren Schule befinden, von Mitte April (Beginn der Abschlussprüfungen) bis zum 17. Mai (Nationalfeiertag) entweder in eine rote oder ein blaue Montur werfen, die sie während der gesamten Zeit tragen, die aber nicht gewaschen werden darf.
Ein weiterer Schwerpunkt der Woche lag auf dem Besuch von Firmen. Eramet, Kvinesdal, ein Marktführer auf dem Gebiet der Herstellung von Manganlegierungen machte den Anfang. Das Unternehmen, welches seine Rohstoffe zum Großteil aus dem afrikanischen Gabun bezieht, hat Abnehmer auf der ganzen Welt, die seine Erzeugnisse zur Produktion von Stainless Steel verwenden. Eine Fischzucht, die sich unmittelbar neben dem Komplex befindet und bis vor einigen Jahren noch im Besitz von Eramet war, nutzt die warmen Abwässer der Fabrik und produziert 250 Tonnen Steinbutt jährlich. Massentierhaltung, die wir so bisher noch nicht zu sehen bekommen hatten.
Den Abschluss bildete das hoch über dem Flekkefjord thronende Bølgen & Moi. Das Hotel, welches Menschen aus den verschiedensten europäischen Ländern beschäftigt, hat im Moment – so wie viele andere Hotels in Norwegen auch – mit der Auslastung zu kämpfen. Grund dafür ist der gesunkene Ölpreis und die damit verbundene angespannte Situation am Arbeitsmarkt. Die Folge für das Hotel war eine Halbierung der Angestellten seit Januar dieses Jahres. Laut Manager sollte sich die Situation aber in den nächsten Jahren wieder entspannen und der Absolvierung von Pflichtpraktika bzw. Fixanstellungen im Hotel stünde nichts mehr im Wege. Interesse seitens der österreichischen Schülerinnen besteht auf jeden Fall.
Ob jedoch die Projektteilnehmer aus den einzelnen Ländern wirklich für einen Job im Fremdenverkehr geschaffen sind oder ob sie ihr Glück lieber in anderen Berufen suchen sollten, darüber gab ein Persönlichkeitstest Aufschluss. Dieser wurde von der rumänischen Delegation in Zusammenarbeit mit einer Psychologin speziell für das Projekt erarbeitet. Der Beitrag der deutschen Partner bestand aus einem Intercultural Learning Course, dessen Aktivitäten zum näher Kennenlernen und gegenseitigen Verständnis beitrugen.
Insgesamt war der Aufenthalt ein Norwegen ein vollkommener Erfolg trotz Regen und Wind, die uns am ersten Tag willkommen hießen. Um viele Eindrücke reicher – angefangen von den Ähnlichkeiten zwischen dem Norwegischen und dem Deutschen bis hin zur erfahrenen Gastfreundschaft – sind wir wieder nach Hause zurückgekehrt; der Abschied ist einigen sichtlich schwer gefallen. Nun freuen uns schon auf die nächste Reise, die uns zu unseren Partnern in die Türkei führen wird. Mehr davon im November …….