Bereits im Schuljahr 18/19 hat die Kooperation der HLW Wolfsberg mit dem I.S.I.S. „Bonaldo Stringher“ Udine begonnen – initiiert und betreut von den Kolleginnen Monika Horacek und Sibylle Schmiedmeier und dokumentarisch begleitet von Kollegin Renate Ehrhard. Beide höheren Schulen haben Schwerpunkte in Wirtschaft und Tourismus und arbeiteten auch in diesem Schuljahr gemeinsam am Projekt „Overcoming borders with the help of ICT“ mit den Zielsetzungen: Verbessern der Fremdsprachenkenntnisse, Entdecken der jeweiligen Regionen, Effektive Nutzung digitaler Technologien, Einblick in ausländische Betriebe. Diese Zusammenarbeit hat im Schuljahr 19/20 zu einem einwöchigen Besuch der 3AHW in Udine und einem ca. einwöchigen Besuch von zwei Kolleginnen aus Udine an der HLW geführt. Ein Besuch von Udineser SchülerInnen in Wolfsberg ist der Corina-Krise zum Opfer gefallen. Mit dem Corona-Lockdown musste dieses Projekt auch abrupt und vorzeitig beendet werden.
Die coronabedingte plötzliche Schließung aller Schulen in Österreich ab 16. März 20 hat natürlich auch unsere Schule in der zweiten Schuljahreshälfte stark geprägt. Die Art, zu lernen, mit SchülerInnen zu kommunizieren, SchülerInnen auf die Distanz über digitale Plattformen Unterlagen zukommen zu lassen und ihnen in Online-Meetings oder in Form von Videos Basiskenntnisse zu vermitteln, war sicher für alle LehrerInnen und SchülerInnen ein unerwarteter neuer Zugang zum Unterricht, der vermutlich auch teilweise weiter beibehalten wird, wiewohl er auch deutlich aufgezeigt hat, dass Schule mehr ist als ein bloßer Ort des Lehrens und Lernens, nämlich ein Ort wertvoller sozialer Interaktion in einem prägenden Alter.
Folge der abrupten Schulschließung Mitte März und der nur langsam erfolgenden allmählichen Öffnung der Schule ab Anfang Mai mit allen Auflagen des Abstandhaltens und der Vermeidung von Zusammenballungen von SchülerInnen auf eingem Raum war auch, dass es seit Mitte März keine Schulveranstaltungen mehr gab, die unser Schulleben sonst sehr bereichern, dass erstmals die Vorprüfungen für Küche und Service ersatzlos gestrichen wurden und dass es heuer auch keine mündliche Matura gab und daher die Maturazeugnisnoten aus einer Mischung von Jahresnoten und Noten bei der schriftlichen Matura hervorgingen.
Am 26. Juni 20 konnte 42 MaturantInnen in gebotenem Abstand und ohne Familie und Freunde ihre Reifeprüdungszeugnisse und 12 AbsolventInnen der 3jägrigen Fachschule ihre Abschlussprüfungszeugnisse übergeben werden.
Das Schuljahr 19/20 wird aber nicht nur als das Coronajahr in die Annalen der HLW eingehen, sondern auch als dasjenige, in dem in unserem in die Jahre gekommenen Lehrkörper die Pensionierungswelle groß einsetzte. Bereits mit Semesterschluss verließ uns Margit Poms, mit 1. Mai Monika Plöck und mit Schulschluss bzw. in den Ferien folgten Renate Ehrhard, Franziska Rabensteiner, Renate Wölkart und auch unser allseits geschätzter Direktor Franz Josef Loibnegger, der von 2003 – 2020 die HLW Wolfsberg sehr umsichtig und erfolgreich geleitet hat. Nicht alle PensionistInnen gehen sofort in Pension, manche beenden ihre Schulkarriere mit einem Sabbatical. Allen gemeinsam ist aber, dass sie, die teilweise an die 40 Jahre die Schule mitgeprägt haben, nicht mehr an der HLW Wolfsberg unterrichten werden.
Die Bildungsdirektion Kärnten plant, die Gelegenheit der Pensionierung von Direktor Loibnegger dafür zu nutzen, die HLW Wolfsberg mit der HAK Wolfsberg zu einem sog. Cluster Wolfsberg unter einer Direktion zusammenzufassen. Der Vorbereitungsprozess für die Clusterbildung startet im März 2021. Als provisorische Leiterin der HLW war zunächst Mag. Judith Schöler vorgesehen und auch bereits bestellt. Nach einer Konferenz, bei der der Leiter des Pädagogischen Dienstes Mag. Haberl den Clusterbildungsprozess vorgestellt hat, was im Kollegium auf wenig Gegenliebe stieß, v.a. weil der Clusterbildungsprozess angeblich – ohne Wissen der HLW – bereits im März 2020 begonnen hatte, wurde die Ernennung von Frau Schöler zur provisorischen Leiterin von der Bildungsdirektion zurückgezogen und an ihrer Stelle wurde der HAK-Direktor Mag. Dr. Gerhard Veidl neben seinem Amt als HAK-Direktor auch noch zum provisorischen Leiter der HLW ernannt. Alle Proteste der HLW (Personalvertretung, Lehrerkollegium, Elternverein) in der Bildungsdirektion, beim Landeshauptmann, beim Fachausschuss, im Ministerium prallten an der Bildungsdirektion ab. Herr Veidl ist somit seit 1. September 20 provisorischer Leiter der HLW Wolfsberg.