Lehrerausflug in die Südoststeiermark

Nach drei Jahren und zwei Absagen bzw. Verschiebungen konnten wir heuer wieder einmal einen Lehrerausflug durchführen. Am Freitag, den 1. Juli endete der Unterricht nach der 3. Stunde. Kurz danach begann der von unseren PersonalvertreterInnen Christine Domaingo, Doris Melcher und Harald Huber sehr gut vorbereitete Ausflug, der uns in die Südoststeiermark führte.

Der Auftakt unserer Reise war ein kulinarischer: Doris Ragger-Asperger, die uns nach ihrem einjährigen Sabbatical in die Pension verlassen wird, hat uns in stylischen Papierkartons Fingerfood-Snacks vorbereitet, die eine sehr gute Basis für  den restlichen Freitag bildeten. Nachdem wir unsere (noch) karenzierte Kollegin Sibylle Schmiedmeier in der Nähe von Graz an Bord genommen hatten, fuhren wir weiter nach Fürstenfeld. Dort stieß noch unsere Englischassistentin Haley zu uns.

Fürstenfeld wurde uns in einer sehr interessanten Führung als alte Festungsstadt vorgestellt, deren Ursprünge in das Hochmittelalter zurückgehen. In der Türkenzeit wurde die Stadt im 16. Jahrhundert neu befestigt, mit massiven Stadtmauern, Türmen und Basteien versehen.  Nach Abklingen der Türkengefahr entwickelte sich Fürstenfeld in der Monarchie zu einem Zentrum der Tabakindustrie, in dem bis zu 3000 Menschen – sehr viele Frauen – Arbeit fanden, so dass Fürstenfeld eine Zeitlang die zweitgrößte Stadt der Steiermark war. 2005 endete diese Geschichte mit der Schließung des Tabakwerks. Die früheren Tabakwerke wurden in der Zwischenzeit zu Wohnungen und zu einem Ärztezentrum umgebaut. Die Reste der gewaltigen Festungsmauer wurden auch als Bunkeranlagen verwendet, in die wir ebenfalls einen Blick werfen konnten.

Unsere nächste Station war die Fromagerie zu Riegersburg, in der uns der lange Weg von der Frischmilch zum fertigen Weich- oder Hartkäse nachgezeichnet wurde. Selbstverständlich konnten wir auch Kostproben der Käsekunst gustieren und an einem Achterl nippen. Befürchtungen, das Abendessen würde in den Mägen nach dieser kulinarischen Vorspeise keinen Platz mehr finden, haben sich letztendlich als unberechtigt erwiesen.

Weinhügel auf, Weinhügel ab fuhren wir am späten Nachmittag zu unserer Unterkunft, dem LavaInn in Feldbach. Nach kurzer Erholung im Hotelzimmer wanderten wir zum Restaurant, wo wir unser Abendessen zu uns nahmen. Ein Stadtfest sorgte für eine gute Belebung des Stadtkerns. Nach einem üppigen Abendmahl stürzten sich die meisten noch in den langsam abebbenden Stadtfesttrubel und genossen noch das eine oder andere Glaserl Sommerspritzer, bevor es zu sehr zivilisierter Stunde ins Bett ging.

Nach dem Frühstück am Samstagmorgen schauten wir uns die Mühle Berghofer in Fehring bei Feldbach an. Wir erhielten dort von der Chefin eine sehr launige Führung, in der sie uns nicht nur in die Erzeugung von steirischem Kernöl und in das Mahlen von Getreide einführte, sondern auch viele Geschichten rund um die Mühle zum Besten gab, so dass dieser kurzweilige Vormittag ganz rasch vorüberging.

Wieder über sehr viele Hügel peilten wir als nächstes die Aussichtswarte Vulkanland südöstlich von Bad Gleichenberg an. Vom etwa 50 m hohen Aussichtsturm aus verschafften sich die Schwindelfreien einen Überblick über das Dreiländereck Österreich-Slowenien-Ungarn. Danach begaben wir uns auf den etwa eineinhalb Stunden langen Weinweg der Sinne, der uns teilweise durch Buchenwäldchen, großteils durch Weinberge nach St. Anna am Aigen führte. Dort stärkten wir uns mit verschiedenen Salaten, üppigen Nachspeisen und verschiedenen „Traubensäften“ in der sehr lauschigen Weinlaube des Weinguts Pfeifer. Am späteren Nachmittag brachen wir auf und fuhren über Bad Radkersburg, Mureck und Leibnitz nach Graz und von dort nach einem kurzen Stopp zurück nach Wolfsberg, wo wir gegen 18:00 eintrafen.

Dank den OrganisatorInnen Doris Melcher, Harald Huber und Christine Domaingo, die selber leider krankheitsbedingt an diesem Ausflug nicht teilnehmen konnte.