Lehrerausflug / Kulturfahrt nach Bratislava und Schlosshof

Am Freitag, den 16. Juni endete der Unterricht wegen einer Dienststellenversammlung der Personalvertretung etwas früher, so dass sich 21 LehrerInnnen der HLW Wolfsberg im Anschluss daran auf den Weg in Richtung Wien machen konnten. Per Bus fuhren wir über die Südautobahn flott nach Osten. Im Bus wurden wir großzügig von der Personalvertretung mit Eberhard-Schinken- und -Käsesalzstangerln verköstigt. Nach einem kurzen Zwischenstopp erreichten wir den Schwedenplatz in Wien, von wo wir mit dem Twin City Liner nach Bratislava fahren sollten. Da uns noch kurze Zeit bis zur Abfahrt um 16:30 blieb, genossen die meisten bei schönem Sommerwetter noch ein Eis am Schwedenplatz.

Während der Bus voraus nach Bratislava fuhr, düsten wir im Twin City Liner hinterher. Durch die Donauauen östlich von Wien, vorbei an Bad Deutsch-Altenburg, Hainburg und der Marchmündung brachte uns dieser in knapp eineinhalb Stunden direkt ins Zentrum von Bratislava. Während es unterwegs bei der Unterquerung einer dunklen Wolkenfront ein bisschen geregnet hat, strahlte die Sonne über Bratislava. Mit dem Bus, der bereits auf uns wartete, fuhren wir zum Hotel Clarion, das sich unweit der Altstadt befand.

Nach einer kurzen Rekreationsphase fuhren wir mit dem Bus wieder zum Donauufer und schlenderten von dort durch die Altstadt zum Restaurant Kaliba Kamzik, das uns in den nächsten 2 – 3 Stunden gut verköstigte. Da nach Stillung des Hungers – außer bei einer Handvoll Fußmaroder, die zum Hotel zurückkehrten – noch Durst vorhanden war, warfen wir uns in das äußerst rege nächtliche Treiben  Bratislavas. Während für etwa die Hälfte der Lehrerschaft gegen Mitternacht Schluss war, machten die Jungen und einige Junggebliebene noch eine Zeitlang das nächtliche Bratislava unsicher.

Der Samstagmorgen begann mit einem entspannten üppigen Frühstück. Danach wurden wir von einem äußerst launigen und witzigen Stadtführer abgeholt und machten zunächst mit dem Bus eine Rundfahrt durch das Nobel- und Diplomatenviertel Bratislavas mit schönen Ausblicken auf die Stadt und die Burg. Bei dieser und dem unmittelbar angrenzenden slowakischen  Parlament machten wir einen Stopp und ließen uns von unserem Guide Historisches über die Burg erzählen und genossen bei etwas windigem, aber ansonst herrlichem Sommerwetter die Aussicht über die Neue Brücke (mit dem Ufo-Restaurant auf der Brückenpylone) in den südlich der Donau gelegenen Teil Bratislavas, der unmittelbar an das Burgenland angrenzt.

Mit dem Bus umrundeten wir anschließend den Präsidentenpalast und den Sitz des Ministerpräsidenten und begaben uns schließlich wieder vom Donauufer aus zu Fuß in die Altstadt, wo uns unser Stadtführer das ehemalige jüdische Viertel, das Rathaus, das Franziskanerkloster und diverse Paläste, die in der Geschichte Prags eine Rolle gespielt haben, gezeigt hat. Nach dieser sehr kurzweiligen Stadttour fuhren wir über die Grenze zurück nach Österreich in das vermeintlich unweit gelegene Barockschloss Schlosshof im Marchfeld. Da aber das Navi des Buses uns schelmischerweise einmal falsch abbiegen ließ, gondelten wir eine Zeitlang auf engsten Straßen durch die nordburgenländische Pampa, bis wir wieder auf den rechten Weg zurückkehrten, bei Hainburg die Donau überquerten und kurz danach in Schlosshof eintrafen.

Diese riesige Barockschlossanlage, die von Prinz Eugen in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts als Jagdschloss errichtet wurde, später unter Maria Theresia ausgebaut und auch von ihr persönlich als Rückzugsort stark genutzt wurde, erfuhr nach einem langen Dornröschenschlaf im 19. und nach Nutzung als Kaserne im 20. Jahrhundert in den letzten Jahren eine Renaissance. Im Besitz des Landes Niderösterreich wird es gemeinsam mit Schloss Schönbrunn verwaltet und touristsisch genutzt. Sehr viel vom ursprünglichen Mobiliar und der ursprünglichen Ausstattung, die in der Zwischenzeit in diversen Depots und Museen in Wien gelandet war, wurde zurück nach Schlosshof gebracht, die gesamte Anlage ist dem Augenschein nach in einem sehr guten und gepflegten Zustand und wird auch weiterhin renoviert, so dass es ein wirkliches Schmuckkästchen geworden ist, das einen Besuch lohnt. Sofern die vielen herumwuselnden und geschützten Ziesel es nicht unterwandern werden, wird Schlosshof vermutlich noch lange Zeit stehenbleiben.

Nach der sehr ausführlichen – für manche Hungrige zu ausführlichen – Führung mussten wir uns endlich stärken und fuhren zu diesem Zweck zu einer Buschenschenke in Höflein bei Bruck an der Leitha. Dort konnten wir ein Stündchen unter flott vorbeiziehenden und zunächst anderswo ihre Regenlast abladenden Wolken im Freien verbringen, bevor es sich diese nicht nehmen ließen, auch uns einzunässen. Fluchtartig verzogen wir uns in das Lokal, in dem wir den restlichen Nachmittag gemütlich bei Jause und dem einen oder anderen Achterl Traubensaft verbrachten. Bei wieder schönem Wetter verließen wir Höflein und begaben uns auf die lange Heimfahrt. Müde vom Essen und Trinken schlummerten einige weg, während andere standhaft den Schlaf verweigerten.

Erst gegen 22:00 trafen wir in Wolfsberg ein und verabschiedeten uns auf ein kurzes Wochenende.

Herzlichen Danke den PersonalvertreterInnen Christine Domaingo und Harald Huber und allen im Hintergrund Mitwirkenden für die Organisation dieser sehr schönen Reise.