Am 2. Dezember für die 3AHW und am 4. Dezember für die 3BHW verwandelten sich die Räume der Ernährungswirtschaft in ein Zentrum der sensorischen Schulung. Unter der Leitung von Ing. Siegfried Quendler, Fachexperte und Leiter des Obst- und Weinbauzentrums der Landwirtschaftskammer Kärnten, tauchten die Schülerinnen und Schüler der dritten Jahrgänge in die faszinierende Welt der Sensorik ein.
Die Sensorikschulung konzentrierte sich auf die drei wesentlichen Prüfungsbereiche der Sensorik, die mit COS abgekürzt werden: Color (Farbe), Odor (Geruch) und Sapor (Geschmack). In seinem Vortrag erklärte Ing. Quendler, dass die organoleptische Prüfung – eine subjektive Wahrnehmung von Geruch und Geschmack – unzuverlässig sei und nur bedingt wissenschaftliche Erkenntnisse liefere. Im Gegensatz dazu stehen geschulte Sensorikerinnen und Sensoriker, die neutral und methodisch vorgehen und so fundierte Ergebnisse erzielen.
Der erste Eindruck bei der Verkostung entsteht durch das Auge: Farbe und Klarheit einer Probe werden ohne Schwenken des Glases beurteilt. Danach folgt der Geruchstest, wobei der Duft zunächst ohne Bewegung des Glases aufgenommen wird. Erst durch das Schwenken werden weitere Duftstoffe freigesetzt. Besonders beeindruckend war für die Schülerinnen und Schüler die Information, dass der menschliche Geruchssinn zwischen 4000 und 10000 Gerüche unterscheiden kann.
Beim Geschmack, dem dritten Element des COS-Systems, wird auf die fünf grundlegenden Geschmacksrichtungen – süß, sauer, salzig, bitter und umami – eingegangen.
Nach der theoretischen Einführung konnten die Schülerinnen und Schüler das Gelernte direkt anwenden: Sie beschrieben die acht HLW-Schulweine anhand des COS-Systems. Verkostet wurden:
- Temento Green von Manfred Tement
- Chardonnay von Feiler-Artinger
- Grüner Veltliner vom Schloss Gobelsburg
- Sauvignon Blanc vom OWZ Kärnten
- Rosa Mantis von Sabine David
- Zweigelt von Andreas Kollwentz
- Blaufränkisch von Hans Igler
- Solo Rosso von Josef Pöckl
Zur Unterstützung nutzten die Schüler:innen die österreichischen Aromaräder für Weiß- und Rotweine, um ihre Wahrnehmungen präzise zu formulieren.
Ein herzliches Dankeschön ergeht an Ing. Siegfried Quendler für die kompetente Gestaltung der Workshops. Ebenso bedankt sich die Schule beim Unterstützungsverein der HLW Wolfsberg, der durch die Übernahme der Kosten diese lehrreichen Nachmittage ermöglicht hat. Dieser Workshop bot den Schülerinnen und Schülern nicht nur einen spannenden Einblick in die Welt der Sensorik, sondern auch eine praxisnahe Ergänzung ihrer Ausbildung in der Ernährungswirtschaft.